Das Christentum ist mit über 2,1 Milliarden Anhängern vor dem Islam (ca. 1,3 Milliarden) und dem Hinduismus (rund 800 Millionen) die größte Religion der Erde. Gelegentlich wird mit dem Begriff auch die Christenheit die Gesamtheit der Anhänger dieser Religion – bezeichnet. Das Christentum ist die Religion der sakramentalen Taufe und der darin begründeten Kirsche.
Der Begriff „Christentum“ (v. grisch. christianismós) wird erstmals in einem Brief des syrischen Bishofs Ignatius von Antiochia erwähnt. Die Anhänger des Christentums nennen sich selbst Christen, nach Jesus Christus Die Apostelgeschichte erzählt, dass die Nachfolger Christi den Namen Christen zuerst von den Nichtchristen der zum Römischen Reich gehörenden syrischen Stadt Antiochia am Oronteserhielten, in welche sie nach den ersten Verfolgungen in Palästina geflohen waren.
Die Wurzeln des Christentums liegen im Judentum, in Palästina, zur Zeit der römischen Herrschaft zu Beginn des 1. Jahrhunderts. Das Christentum geht zurück auf die Anhänger des jüdischen Wanderpredigers Jesus von Nazareth. Jesus wird von den Christen als der Christus (der Gesalbte), also der jüdische Messias, verehrt sowie als der Mensch gewordene Sohn Gottes.
Der Kern der christlichen Religion rührt nach ihrem Selbstverständnis aus der bedingungslosen Liebe Gottes gegenüber den Menschen. In dieser Liebe, in der sich Gott offenbart bzw. sich selbst erschließt, wird die Beziehung Mensch-Welt-Gott geklärt. Wie alle Religionen mit Exklusivitätsanspruch versteht sich das Christentum selbst entweder als der alleinige Ort, an dem sich Gott den Menschen zugewandt hat oder zumindest als der Ort, an dem er dies in angemessenster, geklärtester und unüberholbarer Weise getan hat. Nach der ersten Position werden alle anderen Religionen als Versuche des Menschen angesehen, mit seinen Anstrengungen und „Werken“ Gott, oder dem, was er dafür hält, zu gefallen und sich ihm zu nähern; die andere Position sieht diese Versuche als unzureichend geklärte. Diese Klärung, die in Gottes Offenbarung geschieht, ist jedoch für beide dieser Positionen ein Geschenk Gottes und nicht durch aktives Tun des Menschen zu erreichen.
Christlicher Lehre zufolge, die wiederum auf dem biblischen Zeugnis basiert, hat sich Gott in Jesus Christus der sündigen Menschheit zugewandt. Der Tod Jesu Christi am Kreuz wird dabei als dienende Erlösertat Gottes angesehen. In Jesus sei somit die Schuld und Sünde der gesamten Menschheit aufgehoben, wobei diese Sündenvergebung für den einzelnen in der von Gott geschenkten glaubender Annahme abhänge. Als Initialzündung des christlichen Glaubens gilt die Erschließung dieser Gewissheit zu Osten, dem dritten Tag nach Jesu Kreuzigung, an dem Gott an Jesus die Auferstehung bzw. Auferweckung als erstem von allen Menschen gewirkt und somit die Botschaft Jesus von Nazareth bestätigt haben soll. Auf diesen Oster- bzw. Auferstehungsglauben gründet sich die christliche Gemeinschaft. Diesen Glauben versuchte man, zusammen mit der Erinnerung an Jesus von Nazareth als dem Verkünder der Botschaft Gottes im historisch gewachsenen und in mehreren Konsensbewegungen festgelegten Neutestamentlichen Kanon authentisch festzuhalten und zu bewahren (Weiterführendes siehe. Ein wesentliches Kennzeichen dieses Kanons sind die - durch die anfängliche Gemeinde - auf Jesus von Nazareth übertragenen alttestamentlichen Hoheitstitel wie „Christus/Messias“, „Sohn Gottes“ und andere (vgl. "erneuerte jüdische Tora" (Benedikt XVI.)). Vom Wesenskern her könnte man das Christentum als ein von Jesus reformiertes Judentum bezeichnen.
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